Rasengräber sind eine der Varianten in der Bestattungskultur, die in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen haben. Es ist heute im Vergleich zu früher wesentlich häufiger der Fall, dass niemand mehr da ist, der sich um die Grabpflege kümmern kann. Rasen- oder Wiesengräber stellen dafür die perfekte Alternative dar.
Allerorten richten die Gemeinden auf ihren Friedhöfen Flächen dafür ein. Und überall sieht man das gleiche Bild und hört die gleichen Beschwerden. Gras wuchert über die Kanten der Schrifttafeln, Schmutz sammelt sich auf den eben liegenden Platten, weil er nicht vom Regen weggespült werden kann, Blumenschmuck und das in vielen Gegenden traditionelle „Ewige Licht“ sind ganz verboten oder auf die Wintermonate beschränkt.
In der Niederschrift über die Sitzung des Ortsgemeinderates Buch vom 31.8.2015 ist folgendes zu lesen:
• Mehrfach beschwerten sich Einwohner und Friedhofsbesucher, dass das Rasengrabfeld nicht als solches erkennbar ist. Viele Stimmen wünschen sich eine Verschönerung/Veränderung des Grabfeldes. Der Vorsitzende regt an, dass zwischen den Reihen jeweils ein Weg analog zum neuen Urnengrabfeld angelegt werden könnte.
(Siehe Skizze des Vorsitzenden)
Bei der Ratssitzung am 11.2.2019 wird laut Protokoll als weitere Anregung eingebracht:
• Eine Abgrenzung mit Zwischenplatten bzw. Gehwegen erfolgt nicht.
Auf meine Anfrage, wie es zu diesem Sinneswandel gekommen ist, schrieb mir der Bürgermeister folgendes in eine Email:
• In 2014 und 2015 bestand im Ort großer Unmut bzgl. des Wiesengrabfeldes. Es war der Wunsch nach einem solchen Grabfeld da, aber es war nicht gut angelegt. Das Problem war, dass das Grabfeld nach hinten Gefälle hatte und durch die vorherige Belegung sehr uneben war. Daraufhin haben die Gemeindearbeiter am Kopf des Grabfeldes Randsteine gesetzt und das gesamte Grabfeld wurde neu angelegt bzw. aufgeschütttet. Das Gefälle nach hinten konnte dadurch beseitigt werden. Zudem haben wir den Weg, der sich heute an der rechten Seite des Grabfeldes befindet, angelegt. Am 07.03.2016 war vorgesehen, dass zwischen der aktuell bestehenden Grabreihe und der, die als nächstes belegt werden wird, ein Weg mit Randsteinen eingezogen wird. Dieser Weg könnte erst angelegt werden, wenn die nächste Grabreihe ebenfalls voll belegt wäre, also in ein paar Jahren. (Ansonsten würden die Randsteine beim Baggern eines Grabes beschädigt) Nach unseren Maßnahmen in 2015 / 2016 (Auffüllen, Ebnen, Randsteine und Weg rechts) waren die Bürger jedoch zufrieden mit dem Grabfeld. Um jetzt zukünftig ein einheitliches Bild zu gewährleisten entschied der Rat in 02/2019, dass keine Wege (also doppelte Randsteine), sondern wir zwischen den ersten beiden Reihen eine Reihe Randsteine den Zweck ebenfalls erfüllen würde und aus Sicht der Ratsmitglieder schöner aussehen würde, da dies dem Gedanken des Rasengrabfeldes näher kommt.
Für das Rasengrabfeld in Buch hat die Gemeinde sukzessive ein Budget von 46.000 Euro zur Verfügung.
Nach knapp vier Jahren kam der Rat zu dem Schluß, dass man alles so belässt, wie es war.
Wie schwer kann es sein, den Wünschen nach Veränderung und Verschönerung nachzukommen.
Vielleicht kommt ja der Gemeinderat auf eine Idee, die zumindest der in der Animation unten ähnelt.
Grabfelder und einzelne Gräber müssen auf Friedhöfen auch als solche zu erkennen sein.
Die Tafeln, die Namen und Lebensdaten tragen, gehören nicht in die Wiese vergraben, sondern sollten erhaben aus der Fläche hervortreten. Auch sollte man den Angehörigen die Möglichkeit lassen, Trauerrituale zu praktizieren.
Man darf nicht vergessen, das die Öffentlichkeit hier das Andenken an Verstorbene bewahrt.
Natürlich wird ein Teil der Grabgebühren für die Rasengräber dazu verwendet, den Rasen zu mähen. Aber ganz sicher wird auch an Stellen der Rasen gemäht, an denen sich keine Gräber befinden.